Bauchhypnose (Reizdarm) nach dem North Carolina und Manchester Protokoll
Ursachen des Reizdarmsyndroms:
Es werden verschiedene Faktoren vermutet, die zur Entstehung eines Reizdarmsyndroms beitragen können:
Überempfindlichkeit der Verdauungsorgane – viszerale Hypersensitivität
gestörte Darmperistaltik
erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut
erhöhte Immunaktivität in der Darmschleimhaut
Infektionen des Magen-Darm-Trakts als Ursache des Reizdarms
gestörte Darmflora
Stress als Auslöser und Verstärker
Sowohl psychosoziale Faktoren als auch physiologische Fehlregulationen beeinflussen den Beschwerdeverlauf und die Krankheitserfahrung der Betroffenen. Die Lebensqualität ist in den meisten Fällen deutlich eingeschränkt.
Wie funktioniert die Darmhypnose und wie wird sie durchgeführt?
Die erste Therapie-Phase besteht darin, den hypnotischen Trancezustand kennenzulernen, um die Erfahrung von Wohlbefinden und Entspannung zu ermöglichen.
Mit bestimmten Suggestionen und Bildern wird eine Ich-Stärkung der Betroffenen bewirkt.
Ab der dritten Sitzung wird die „gut-directed“ Hypnose (Bauchhypnose) mit Entspannung und nachfolgender Vorstellung von einer Normalisierung der Funktionen des jeweiligen Verdauungstraktes mit Verminderung von Schmerzen durchgeführt. Entspannung und Schmerzlinderung werden mit Auflegen der Hand/der Hände der PatientInnen auf den Bereich der stärksten Schmerzempfindung verstärkt.
Damit wird den Betroffenen durch Üben langsam auch die Selbstkontrolle über ihre Empfindung verliehen. Das Gefühl des Ausgeliefertseins vermindert sich schrittweise, die Selbstkontrolle wird gestärkt.
8-10 Sitzungen einmal wöchentlich weisen in den meisten Studien den besten Langzeiterfolg auf.
Zur Anwendung kommt das sogenannte Manchester Protokoll und Elemente des North Carolina Protokoll.
Die Sitzungen können im Einzelsetting als auch in der Gruppe stattfinden.
Nutzen der Bauchhypnose:
Harmonisierung der Darmfunktion
Regulierung der Verdauungsvorgänge
Verbesserung der Lebensqualität
Beschwerdereduktion
keine Nebenwirkungen
Nachhaltigkeit über Jahre hinweg
Kontraindikationen:
Psychose
Persönlichkeitsstörung (z.B. Borderline-Störung)
Schwere Depression, Angst- und Panikattacken
Passiv-rezeptive Grundhaltung
Als Ersatz für eine notwendige medizinische Behandlung